Einmal mit allem und scharf, bitte!

Die Utopie ist genauso wie die Dystopie ein stark subjektiver Begriff. Ich denke, dem können die meisten zustimmen, doch merke ich mit jedem weiteren Tag, wie sich unsere Vorstellungen diesbezüglich immer weiter annähern. Mit uns meine ich die wundervollen Menschen, die dabei sind, das PIT in Wien zu planen, die Menschen, die mit mir Raumplanung studieren, die Menschen, die wir unsere Lehrenden nennen und Menschen mit einem ähnlichen fachlichen Background. Die Worte Utopie und Dystopie sind in unseren alltäglichen Sprachgebrauch übergegangen und es scheint so, als würden wir ohnehin gemeinsam eine Utopie anstreben, die für uns alle recht ähnlich aussieht. Die Details sind natürlich verschieden, doch die allgemeinen Absichten und Ziele müssen offenbar nicht einmal mehr ausgesprochen werden, so klar scheinen sie zu sein. Das macht mich ein wenig stutzig, denn wenn es so einfach wäre, eine Utopie anzustreben, die von allen ersehnt wird, wieso sind wir dann immer noch so weit entfernt von ihr? So fies es klingen mag, manchmal kommt es mir so vor, als würden wir immer wieder dasselbe reden. Dieselbe Utopie, die von Planer*innen erschaffen wurde, um eine zukunftsfähige Welt zu ermöglichen. Dass sie noch keine Realität ist, wage ich zu behaupten, liegt unter anderem daran, dass es auf dieser Erde auch Menschen gibt, die anderen Berufungen nachgehen. Menschen, die mit den Worten Utopie und Dystopie vielleicht ganz andere Dinge verbinden als wir.

Daher habe ich einen Blick über den Tellerrand gewagt, die utopisch umfangreiche Kontaktliste meines Smartphones zu Rate gezogen und eine Reihe von Leuten kontaktiert, die mit Raumplanung nicht so viel am Hut haben. Ohne ausschweifende Erklärung und ohne Definition der Begrifflichkeiten habe ich sie gebeten, mir ihre Bilder einer Utopie und einer Dystopie zu schicken. Wortwörtlich habe ich dazu aufgerufen, “sich ein Objekt/Lebewesen/whatever vorzustellen, das in einer utopischen bzw. dystopischen Welt nicht fehlen darf”. Vereint wurden die Einsendungen in zwei Collagen. Zwei Collagen, die vielleicht Dinge aufzeigen, die wir schon längst aus dem Blick verloren haben. Dinge, die wir ganz und gar nicht als utopisch bzw. dystopisch bezeichnen würden, aber eben andere Menschen. Vielleicht sind es aber auch zwei Collagen, die genauso aus der Feder von Planer*innen hätten stammen können. Diese Interpretation überlasse ich dir selbst.

In diesem Sinne: Einmal mit allem und scharf, bitte – und nicht nur das vegane Falafelsandwich.

Utopische Welt
Dystopische Welt

Beitrag von Tom

Schreibe einen Kommentar